Gedenkveranstaltungen in Friedberg anlässlich der Pogromnacht

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In Friedberg wird es dieses Jahr drei Veranstaltungen zum Gedenken an die Pogromnacht geben:

 

 

 

 

 

Teil 1. Hans- Helmut Hoos hält am 06.11 um 18 Uhr im Junity einen öffentlichen Vortrag über die Verfolgung der Friedberger Juden von 1933 – 1942. Die Geschichte der Friedberger Juden stellt Hans-Helmut Hoos in „Kehillah Kedoschah – Spurensuche“ dar. Das Buch hierzu ist in der 2., ergänzten und erweiterten Auflage erschienen. Über den Judenboykott 1933, die Nürnberger Gesetze, die Pogromnacht führte der Weg zur Deportation, in Friedberg am15./16. September 1942. Der Vortrag von Herrn Hoos ist die Vorbereitung für den am 09.11 stattfindenden Gedenkspaziergang.

Teil 2. 09.11. Treffpunkt um 19 Uhr Burgtor Friedberg: Angedacht ist ein kurzer Auftakt mit einem kleinen Einführungsvortrag. Dann folgt ein Gedenkspaziergang. Dieser wird von jungen Menschen aus Friedberg organisiert. Es wird über wichtige historische Orte aufgeklärt und es werden dazu Zeitzeugenbeiträge/Gedichte vorgetragen.  Im Anschluss wird es eine  Gedenkminute an der ehem. Friedberger Synagoge geben.

Teil 3. 13.12 18 Uhr Film „Erhobenen Hauptes“ im Junity Friedberg. Der Film wird von zwei Personen aus dem Filmteam begleitet. Diese stehen im Anschluss für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.

Erhobenen Hauptes. (Über)Leben im Kibbuz Ma’abarot.

Israel/Deutschland; 2013; 95 Minuten

„Ma’abarot, was für ein komischer Name…“, das dachte sich Joav Burstein, einer der fünf ProtagonistInnen, als er 1939 im Kibbuz ankam.

Der Film erzählt die Lebensgeschichten von fünf Personen die zwei Dinge teilen: Sie alle sind als Kinder in Deutschland geboren und aufgewachsen und wurden als Juden und Jüdinnen ab 1933 von den Nazis verfolgt – und sie alle leben im gemeinschaftlich-sozialistisch organisierten Kibbuz Ma’abrot in Israel.

Die Wege raus aus Deutschland sind sehr unterschiedlich: Hannah Schalem, Ora Lahisch und Joav Burstein gelang die Ausreise mit der Jugendalijah ins damalige Palästina – Hannah und Ora sahen ihre Eltern nie wieder. Hanni Aisner konnte mit ihrer Familie zunächst nach Chile fliehen und kam später nach Israel. Zvi Cohen wurde mit seiner Familie nach Theresienstadt deportiert, was seine Eltern und er durch Glücksfälle überlebten.

Mindestens genauso eindrücklich wie von der Zeit in Deutschland und dem Weg nach Palästina oder Israel erzählen die ProtagonistInnen aber auch, wie sie den Kibbuz und damit auch sich ein neues Leben aufbauten. Mit Begeisterung erzählen sie von ihrem Versuch, ein anderes Leben zu leben, ein Leben in Solidarität und Gemeinschaft, in dem jede/r Einzelne wichtig ist.

Veranstalter ist die Antifaschistische Bildungsinitiative e.V. in Kooperation mit der Jugendfreizeiteinrichtung Junity. Die Veranstaltungen werden von Demokratie Leben im Wetteraukreis unterstützt.

Presse:

Wetterauer Zeitung: Gedenken mit Vortrag, Spaziergang und Film