Wetzlar: Völkischer und neonazistischer Fackelmarsch

Am 14.11.2015 fand in Wetzlar der größte Aufmarsch der extremen Rechten seit Jahren in Mittelhessen statt. Etwa 250 „besorgte Bürger“ versammelten sich. Darunter waren Hooligans, Aktivisten der Anti-Antifa, Vertreter der versch. Pegida-Ableger, NPD-Funktionäre. Nach dem Verlesen der Auflagen wurde Musik abgespielt. Der erste Song: „Hooligans gegen Salafisten“ beschrieb die politische Ausrichtung der Demo deutlich. Redner waren neben der Anmelderin Melanie Dittmer (Dügida, Bogida – siehe hier, hier und hier) der bekannte Berliner NPD-ler Sebastian Schmidtke und der sich als Russland-Deutscher beschreibende Pegida-Kassel Aktivist Viktor Seibel.

Bildergalerie – erste Impressionen:

 

Es hat ein breites Bündnis mit etwa 850 Personen in Wetzlar für „Herz statt Hetze“ demonstriert. Ein ziemlich gelungenes Demo-Motto, dass auch eine klare Botschaft hat: Neonazis und Islamisten sind ideologische Brüder. Sie lehnen die Demokratie ab und bekämpfen – und ermorden –  alle fortschrittlichen gesellschaftlichen Gruppen. Ihre Gegner sind die Gleichen: Die Menschen, die sich für ein anderes Leben entschieden haben als die dogmatischen Menschen-Hasser. Deshalb ist es nur ein Vorwand, wenn deutsche Neonazis gegen Islamisten demonstrieren. Sie würden, wenn sie dazu in der Lage sind, wieder zu den gleichen Mitteln greifen.

Bekenntnis zum Faschismus und Verständnis für Holocaust-Leugnung!

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Nie wieder! – Ge(h)denken statt Grölen – Video vom Bündnis „bunt statt braun“

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Neonazis haben in Deutschland seit 1990 etwa 200 Menschen ermordet. Aktuell gibt es in Deutschland eine Welle des rechten Terrors: Übergriffe auf Flüchtlinge und Nazi-Gegner und Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte.

Dokumentation des Fackelmarsches: Hier sind auch einige Vermummte zu erkennen. Ab Minute 7 ist zu sehen, wie rabiat die Polizei gegen die jungen Nazi-Gegner*innen vorgegangen ist

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Polizei: Es war für die Beobachter der Demo unverständlich, wieso die Neonazis so polizeilich unbegleitet (Am Demo-Ende waren in der Altstadt Polizei Wetzlarz.B. nur 6 Polizisten) durch die Stadt marschieren durften und jedoch die jungen Nazi-Gegner mit einem massiven Polizeiaufgebot geräumt wurden. Hierbei wurde nach versch. Berichten ein junger Mensch schwer verletzt. Das ist in unseren Augen absolut unverhältnismäßig.

 

Der Marsch der Neonazis durch die Wetzlarer Altstadt: einige Hass-Parolen: „Hier marschiert der nationale Widerstand“, „Kinderficker“, „Die Schlampe kann im Keller mal zeigen, was sie kann“, „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen“, „unsere Fahne, unser Land, maximaler Widerstand“, Antifa Hurensöhne“, „Wir kriegen euch alle“,

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Leider wurde den Vertretern der extremen Rechten die Stadt überlassen: Etwa 100 jüngere Nazi-Gegner waren in der Innenstadt unterwegs, protestierten und blockierten. Es wäre wünschenswert, wenn das nächste Mal auch in Hessen das Mainzer-Model umgesetzt werden könnte um gemeinsam Neonazis den Raum zu nehmen.Dann bleiben uns solche Szenen (siehe Video) das nächste Mal erspart)

38 Sekunden Schweigen für Paris – 7 Minuten Hasspropaganda

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Wir bedanken uns jedoch bei allen Gegendemonstrant*innen, die gegen die extreme Rechte demonstriert haben.

Die HetzerInnen sind weg – das Herz bleibt in Wetzlar

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Artikel wird ergänzt: Der komplette Aufmarsch wurde von uns dokumentiert

Presse:

Hessencam – Sehr ausführliche Dokumentation “ Und sie marschieren wieder so selbstbewusst wie vor 77 Jahren“

Mittelhessen.de

Hessenschau

Frankfurter Rundschau

FFH